Madeleine Binzegger

Schon als Kind entführten mich meine Tagträume in die bunte Welt der Mode mit wallenden Stoffen und perfekten Körpern im wiegenden Gang. Meine Leidenschaft galt dem Skizzieren, Malen und Zeichnen und formte sich zu einem intensiven Berufswunsch der Modezeichnerin, was mich nach der Primar-und Sekundarschule in Baar,  veranlasste, mich für die Aufnahmeprüfung an der Kunstgewerbeschule in Luzern zu bewerben.

Da ich allerdings seit 1954 infolge einer schweren Kinderlähmung an einen Rollstuhl gebunden bin, zerschlug sich mein Berufswunsch trotz bestandener Aufnahmeprüfung mit voller Wucht, da die Schule sich in keiner Weise als rollstuhlgerecht erwies.

Nach einem 5-monatigen Englandaufenthalt und einem kaufmännischen Vorkurs an der Privatschule Kaltenrieder In Zug, blieb für die Realisierung eines Berufes 1969 nur der Kompromiss einer kaufmännischen Lehre bei City Reisebüro Zug, wo ich mich als Reisekauffrau ausbilden konnte. Hier verspürte ich eine weitere, grosse Leidenschaft, welche mich bis zum heutigen Tag mit Neugier und Wissensdrang begleitet: Das Reisen.

1980 eröffnete sich während einer Auszeit die Möglichkeit in Mexico Spanisch zu lernen und  in 5 Monaten unabhängig  ganz Indien zu bereisen. Es realisierte sich ein weiteres Jahr im Ausland, wo ich mich u.a. in Taiwan als Englischlehrerin an der Militärschule Taipeh betätigte.

Es folgten weitere Berufsjahre bei Traveler Reisen Zug, Hotelplan Steinhausen, TCS-Reisen Zug sowie Intens Travel in Cham.

1995 Beendete ich meine Tätigkeit in der Reisebranche und wanderte für 5 Jahre nach Jaipur, Indien aus, wo sich auf wunderbare Weise ein Kreis schloss. Ich fand unverhofft den Weg, mich künstlerisch betätigen und entfalten zu können. Ich begann eine volontäre Tätigkeit als Mallehrerin bei DISHA, einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder sowie bei UMANG in Jaipur, wo ich während diversen Indienaufenthalten bis heute aktiv mit diesen Kindern und jungen Erwachsenen an Malworkshops arbeite.

Hier an meinem Wohnort in Zug arbeite ich weiterhin autodidaktisch an meinen aus dem Unterbewusstsein aufsteigenden, in Acryl umgesetzten Bildern, welche oft pure Lebensfreude, oft Wunschdenken oder verborgene Ängste ausdrücken.